Nun hab ich etwas mehr Zeit
Die Drehzahl mußt du messen, ein Drehzahlmesser ist praktisch eine Pflichtanschaffung.
Bei 450 Pro liegt die minimale Drehzahl bei ca. 2300 - 2500 Umdrehungen. Ist die Drehzahl zu niedrig, "wobbelt" das Heck auf und ab. Dagegen hilft Drehzahl erhöhen oder eine weichere Kopfdämpfung einbauen. Eine zu niedrige Drehzahl erkennt man also recht leicht, eine zu hohe entweder per Drehzahlmesser - oder wenn der Rotorkopf auseinander fliegt. So weit wollen wir es aber bestimmt nicht kommen lassen
Wenn deine Pitchkurve eine Gerade ist und die du damit deine gemessenen Werte hast, ist die soweit schon ok. Jetzt muß die Drehzahl angepaßt werden. Hat der Regler einen guten Sanftanlauf, stellt man bei Gaskurve "NORMAL" bei allen Punkten "0" ein. Somit kann man Pitch am Boden testen, ohne daß der Motor anläuft. Gaskurve 1 wird dann zum fliegen genutzt. Hier drehst du bei eingeschalteter Gaskurve auf Punkt 1 das gas so lange hoch, bis die gewünschte Drehzahl anliegt, beispielsweise 2300 Umdrehungen. Da die Rotorblätter hier negativ angestellt sind, wird der Heli durch den Rotorwind nach unten gedrückt und steht somit sicher. Die Drehzahl mißt man am besten, indem man bei Sonnelicht von oben die Reflektionen der Rotorblääter nutzt, geht bei weißen Blättern am besten. Oder von unten nach oben, dabei aufpassen daß man dem Roto rnicht zu nahe kommt. Immer am Rand der Rotorebene messen!
Jetzt liest man den Gaswert ab und stellt bei Punkt 2 ca. 10 % weniger Gas ein, hier liegt 0 Grad Pitch an. Der Rotor würde bei gleichem Gaswert hochtouren. Der Wert bei Punkt 3 ist schon der Gaswert für Schwebeflug, der leigt gleich oder etwas höher als Punkt 1, ausprobieren. Punkt 4 und 5 sind für den oberen Pitchbereich, dort stellt man das Gas so ein, daß der Rotor bei Pitchstößen hörbar gleichmäßig durchzieht. Hier ein Beispiel für eine Gaskurve aus meiner Praxis:
Punkt 1: 45
Punkt 2: 38
Punkt 3: 48
Punkt 4: 55
Punkt 5: 65
Hat dein Regler keinen guten Sanftanlauf, dann mußt du den Rotor manuell über den Pitchknüppel hochfahren. Hier nimmst du einfach bei Puinkt 1 "0" und von Punkt 2 - 5 die vorgeschlagenen Werte. Du kannst dann Gaskurve 2 mit den obigen Werten nutzen. Mit Gaskurve "Normal" hast du eine Pitchkurve ohne Gas, um die Servofunktion zu prüfen. Mit Gaskurve 1 fährst du mit dem Pitchknüppel die Drehzahl hoch, du kannst damit auch fliegen, dazu raten würde ich aber nicht unbedingt. Sobald der Rotor hörbar seine Solldrehzahl erreicht hat bei Gaskurve 1 Punkt 2, schaltest du um auf Gaskurve 2. Da die Werte hier schon gleich sind, gibt es keinen getriebebelastenden Ruck und der Rotor läuft im Idealfall mit konstanter Drehzahl oder nur minimalen Drehzahlschwankungen durch. Nach der Landung schaltest du dann auf Gaskurve "Normal" zurück und der Rotor dreht langsam aus. Wenn du merkst, daß der Heli abstürzt, schaltest du auch sofort auf Gaskurve "Normal", das verringert den entstehenden Schaden.
Das ist erstmal eine kleine Wissenschaft für sich, aber die Zusammenhänge zwischen Pitch und Gas sind mit der Zeit leicht zu verstehen.
Da du erstmal schweben übst, solltest du die Drehzahl so niedrig wie möglich einstellen, ohne daß der Heli wobbelt, also mit dem Heck auf und ab wippt. Also gerade so hoch wie unbedingt notwendig. Damit reagiert der Heli weicher auf die Steuerung, nicht so hektisch wie bei hohen Drehzahlen. Allerdings verträgt er damit keinen halben Sturm, Windstärken ab 3 - 4 aufwärts werfen den Heli hin und her. Bei Windstille bis Windstärke 1 geht das problemlos, Windstärke 2 nach etwas Übung. 200 Umdrehungen mehr helfen bei Wind schon viel, machen den Heli aber auch direkter auf der Steuerung. Später kannst du beispielsweise die Gaskurve "Normal" zum hochfahren nutzen, 1 für ruhiges Wetter und Gaskurve 2 mit mehr Drehzahl für Wind.
Eventuell ist Jemand in deiner Nähe, der das mit dir zusammen machen kann und dir den Heli einfliegt, dabei die Werte einstellt und dir auch zeigt, was er dabei macht. Falls du in meiner Nähe bist, helfe ich dir dabei gerne.