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Thema: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Mi 23 Mai 2012, 17:34
Ein gutes Rotorblatt??? oder.... mal abgesehen davon, ich hab meine blätter nach besten wissen ausgewuchtet, also alles getan, um möglichst optimal zum fliegen zu kommen,,, was macht ein super rotorblatt denn eigentlich aus??? Die Werbung verspricht mir immer, ein super Rotorblatt,, optimiertes Rotorblatt etc.. aber sind sie es denn?? NEIN !!! Da sind zunächst die persönliche bedürfnisse und Flugfähigkeiten zu berücksichtigen,, ein ausgewiesenes 3D Rotorblatt ist für den Scaleähnlichen Piloten ein graus,, umgekehrt eigentlich auch.. das sollte uns aber erstmal auch nicht interessieren. Die qualität der Blätter,,, sicher ist ein optischer erster eindruck mit entscheident,, aber ist ein Rotorblatt wirklich gut, wenn es nachträglich einige 10tel mm dick mit Farbe aufgesprizt wurde ??? nene, bestimmt nicht !! Was also macht denn so ein SUPER ROTORBLATT aus?? ist der Massenschwerpunkt bei beiden gleich, ist das schon mal ne gesunde Basis, was aber noch?? DER VOR- ODER NACHLAUF der Blätter !!! Dieser wird groszügigerweise von den weniger renomierten Herstellern verschwiegen, wohlweisslich?? einen Vor -oder Nachlauf wird es fertigungsbedingt IMMER geben, nur wie viel ist entscheident und auch eben ob es Vor oder Nachläuft. Generell kann man sagen, ein Vorlaufendes Blatt ist IMMER der schlechteste Fall .Es ist in diesem Fall meisst ein DOMINANTES BLATT, welches ein unberechenbares eigenleben hat. Diesem "EIGENLEBEN" ist nur schwer beizukommen,, es sehr drehzahlabhängig ist und daher auch schwer bzw. gar nicht korrigierbar,, Mal abgesehen vom erhöhten SERVOVERSCHLEISS , wie stelle ich denn fest, wie äussert sich das Dominante verhalten?? Nun, beim schweben mit geringer drehzahl eigentlich nicht allzuviel, aber beim Rundflug, zb. Aufbäumen beim schnellen Vorwärtsflug was wir mit relativ viel Nick zu korrigieren versuchen, ein Rausdrehen im Zenith eines Loopings, Aufbäumen nach flotten Kurven usw. Ganz gravierend bei allen Figuren, bei denen der Null-Anstellwinkel durchfahren wird.
Jetzt stellt sich die frage, wie kann ich denn Nachweisen, das ich eben so ein mieses Rotorblatt im einsatz habe ?? muss kurz weg,, geht gleich weiter..
Hubi-Tom Moderator
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Thema: Re: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Mi 23 Mai 2012, 18:21
kommen wir zum Nachweiss, der Messung: zunächst basteln wir uns einen "FLITZEBOGEN" im Winntou- stil , einfach ne leiste , je nach zu messender Rotorgröße, und Maurerschnur , ich benutze die rote. das Rotorblatt markieren wir am Randbogen mit einem Marker, und zwar nehmen wir als Maß den mittelpunkt der Befestigungsbohrung, gemessen an der Blattvorderkante. wir entfernen die Rotorbremse und ziehen die Rotorblätter so fest an, das sie sich nicht einklappen lassen, wenn wir den heli 90° auf die seite neigen. wir fliegen dann eine runde gerade so wie es uns gefällt, und landen den heli, dabei lassen wir den Rotor bis zum stillstand ausdrehen. Jetzt kommt unser Flitzebogen zum einsatz, wir zentrieren die schnur über die beiden Mittenpunkte der Befestigungsschrauben der Rotorblätter und senken den Bogen nach aussen hin zur Blattspitze.wir markieren diesen punkt neben unseres vorangegangenen Markerpunkt und wiederholen das auf der gegenüberliegenden Blatt. Stellen wir jetzt fest, das die punkte unterschiedlich weit vom Markerpunkt sind, ist das der extrem schlechte fall. ( die Vibrieren sporadisch !!!) auch können wir nun feststellen, je nach lage der punkte, ist es ein Vor- oder Nachlaufendes Blatt. befindet sich unsere Messmarkierung vor dem Markerpunkt, dann haben wir ein NACHLAUFENDES BLATT, ergo, befindet sich unsere Messmarkierung hinter dem Marker, haben wir ein VORLAUFENDES BLATT. beträgt die differenz Marker - Markierung im bereich von ca 2-3mm brauchen wir uns keine gedanken machen,, ein SUPER ROTORBLATT ( ca 2mm bei einem 500er,, maximal 3mm beim 600er, zb. ) ist der abstand grösser, bis ca 5mm bekomm ich schon ein tränendes Auge, sind aber für den normalen Rund und Kunstflug noch zu gebrauchen, allerdings für FBL systeme nicht empfehlenswert übersteigt dieses maß 6mm bei einem 500er, und obendrein noch als VORLAUFENDES BLATT ,, kann man mit dem Blatt Farbe anrühren, die dinger sind gefährlich und gehören in die TONNE.
cluedo
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Thema: Re: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Mi 23 Mai 2012, 19:10
Hallo Tom, habe eben deinen Artikel hier gelesen und bin nun ein bischen stutzig geworden.
Beim Blattschmied steht doch daß gerade bei Paddelsystemen ein gar nicht so geringer Vorlauf gebraucht wird, während bei FBL Systemen der Vorlauf eher gering sein soll. Widerspricht das nicht deinen Ausführungen? Oder steh ich total auf dem Schlauch?
Hubi-Tom Moderator
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Thema: Re: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Mi 23 Mai 2012, 19:26
beträgt die differenz Marker - Markierung im bereich von ca 2-3mm brauchen wir uns keine gedanken machen,, ein SUPER ROTORBLATT ( ca 2mm bei einem 500er,, maximal 3mm beim 600er, zb.
ich glaub, du stehst auf dem Schlauch.... oder??
erschwerend kommt die Messmethode dazu,, der Blattschmied redet von der Hängemessmethode
Hubi-Tom Moderator
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Thema: Re: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Mi 23 Mai 2012, 19:43
mal abgesehen davon, ob das Rotorblatt für FBL geeignet ist oder nicht,, ein Vorlaufendes oder nachlaufendes Blatt brauch immer Stärkere SERVOVERSTELLKRÄFTE umso mehr , je mehr es Vor - oder Nacheilt!!!
mach mal nen extremtest, klappe jedes Blatt ca 20cm nach vorne,, was glaubst du wird nachgeben?? ja , richtig, dein SERVO. jetzt überleg mal, bei rotorkopfdrehzahl schweben, wie gross die Kräfte sein müssen um sauber aussteuern zu können??? ein FBL-SYSTEM geht da voll in die knie !! wir können manuell das Dillemma etwas aussteuern, aber nur so weit, wie es die Servoverstellkraft zulässt und das klappt bei den Flugmanövern wie oben beschrieben nicht!!! schon deshalb, weil die Blattspitzen eine oszilierende bewegung machen müssen !!
cluedo
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Thema: Re: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Mi 23 Mai 2012, 20:02
Das ist einleuchtend Tom, die Meßmethode ist ja egal, solange das Ergebnis das gleiche ist. Denke aber mal, daß deine Meßmethode die praxisnähere ist. Mich hat halt nur stutzig gemacht daß der Blattschmied schreibt "Die bisherigen Paddelsysteme benötigen am Blatt einen gewissen, gar nicht so geringen Vorlauf". Das "gar nicht so gering", also eher größer - ist halt hier nicht in mm ausgedrückt, da hielt ich deine 2-3 mm eher für richtig wenig. Ich werde deine Methode aber auf jeden Fall mal an zwei verschiedenen Blättern nachvollziehen.
Auf jeden Fall Danke für deine wie immer großartigen Ausführungen - die sind immer interessant für Greenhorns wie mich.
Windhasser
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Thema: Re: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Mi 23 Mai 2012, 20:13
cluedo schrieb:
Hallo Tom, habe eben deinen Artikel hier gelesen und bin nun ein bischen stutzig geworden.
Beim Blattschmied steht doch daß gerade bei Paddelsystemen ein gar nicht so geringer Vorlauf gebraucht wird, während bei FBL Systemen der Vorlauf eher gering sein soll. Widerspricht das nicht deinen Ausführungen? Oder steh ich total auf dem Schlauch?
Hm, der Blattschmied redet tatsächlich von Vorlauf, nur was versteht der unter "gar nicht so gering"? Sind das die 2mm, die Tom als Super bezeichnet, oder doch mehr? Klarheit schafft hier nur selber messen!
@Tom : Der Blattschmied beschreibt und vermischt beide Messmethoden!
Und er schreibt, daß bei Paddelsystemen halt die entstehenden Torsionskräfte durch die voreilenden Blätter durch das Paddelsystem aufgefangen würden und so in Folge die Servos nicht belastet werden würden
Durch das voreilen würden die Paddelhelis agiler sein, ohne Voreilung träger, lt. Blattschmied. Ergo -> Also wären dann gar FBL-Blätter DIE Wahl für Scaler und Anfänger?! Dies schließe ich zumindest daraus.
Martin
viper2097
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Thema: Re: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Mi 23 Mai 2012, 20:39
Super erklärung und ich check auch wie deine messung funktioniert, aber ( ) ich versteh physikalisch nicht was es für einen unterschied macht ob ich das blatt aushänge und den abstand messe, oder es montiert ist nachdem ich geflogen bin? In beiden fällen richtet sich das blatt ja selbst ein? Sprich, ich nehm ne schnur mit gewicht und schlinge die um eine "welle" auf der ich auch das rotorblatt stecke, dann müsste man ja auch sehen wie weit die schnur von der markierung entfernt ist, oder? ("Schwerkraft = fliehkraft")
Hubi-Tom Moderator
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Thema: Re: Ein gutes Rotorblatt??? oder.... Do 24 Mai 2012, 06:20
das statische auspendeln macht überhaupt keine aussage, wie sich das Rotorblatt im einsatz, sprich Dynamisch verhält! die vorgestellte Messmethode gibt da auskunft drüber. das verhalten des Blattes ist von mehreren Faktoren abhängig, Profilwahl, oberflächenbeschaffenheit, Induzierten widerstand etc.... so kam es hier zu völlig widersprüchlichen messwerten,, wir kamen zum schluss: Hängemessung / Auspendeln ist nicht zutreffend..