Oh mein Gott, was ist das für ein Sommer 2012. Es regnet in einer Tour. Wenn es nicht gerade regnet, dann stürmt es als wäre im Himmel Durchzug. Es ist zum heulen.
Für einen Modellflieger, gibt es glaube ich kaum schlimmeres Wetter. Alles ist fertig gebaut und drei mal gecheckt. Man möchte Fliegen, kann aber nicht - weil das Wetter nicht mitspielt....schrecklich.
Heute (Freitag der 13.07.2012) regnete es mal wieder wie aus Kübeln. Als der Regen sich verzogen hatte, das übliche Bild.....stürmische Böen.
Aber dann.....ruhe....kein Regen, kein Wind. Der Heli steht schon bereit und ich brauche ihn nur noch greifen und raus in den Garten. Anlage an, Heli an, Mütze drauf und ab in die Luft. Es ist bedeckt aber Windstill.
Ich drehe meine Runden über unserem Häuschen und ein wenig auch über das der Nachbarn (die kennen das schon). Ach was schön sein Modell endlich mal wieder in der Luft zu haben. Ich fliege hin und her.....ein paar Kreise....achten.....dann....
Der Himmel reist ein wenig auf und die Sonne knall mir voll in die Augen. ich kneife die Augen zu und möchte meinen Heli Landen. Tolles Geräusch, wenn die Blätter um Abwind surren.
Und dann passiert es....der Heli ist in ca. sechs Metern Höhe, als eine Fallböe auf das Grundstück nieder donnert. Ich sehe sowieso kaum etwas, wegen fast geschlossenen Augen und dann drückt der Wind den Heli in den Baum.
Schock schwere Not...der Baum hat nach meinem Heli geschnappt und in fest umschlungen. Es sieht nicht danach aus, das er in freiwillig wieder hergeben möchte. Gut....dann muss ich meine Höhenangst wohl überwinden und auf die große Leiter um ihn zu Befreien.
In schlimmster Erwartung klettere ich mehr oder minder grazil, die Leiter nach oben.
Mist...ich komme nicht heran...und nun?
Ich greife nach dem nächst besten Ast und zieh in zu mir heran. Dann den nächsten...jetzt geht es. Ich stecke mich so weit wie möglich und kann mit den Fingerspitzen den Balancerstecker greifen. Der Heli rutscht nach unten. Oh man...jetzt bloß nicht dieses kleine Kabel los lassen, sonst ist der Heli ganz im Eimer.
Der Heli rutscht mir ein Stück entgegen. Ich auf Zehenspitzen auf der Leiter. Ich mach mir gleich in die Hose. Puh.....der Heli rutscht wieder ein Stück zu mir. Ich komme jetzt mit den Fingerspitzen an die Haube dran. Und dann......schwuppdiwupp.....hab ich den ganzen Heli – in der Handfläche die Haubenspitze Balancierend – in der Hand.
Jetzt bloß alles – und vor allem mich selber – heile nach unten bekommen. Ein flüchtiger Blick auf den Heli lässt Hoffnung aufkommen. Irgendwie habe ich auf die schnelle keine Beschädigung gesehen.
Unten angekommen – erst mal feste durch schnaufen – habe ich die Haube abgemacht. Die Stromversorgung hat sich zum Glück von alleine gelöst. Ist wohl beim Einschlag in den Baum passiert. Ich hatte aber selber auch den Notausschalter an der Fernsteuerung betätigt. Hätte also auch nichts weiter passieren können.
Der Heli stand in seiner ganzen Pracht im Garten auf dem Tisch.....Nichts....
Unglaublich, der Heli hat nichts ab bekommen. Blätter okay. Alle Zahnräder ohne fraß. Nichts ist abgerissen oder verbogen.
Nach einem kurzen Pre Flight Check habe ich den Heli mal leicht (niedrige Drehzahl) anlaufen lassen. Die Hauptrotorwelle scheint auch nichts abbekommen zu haben. Kein Schlackern oder Schütteln....alles super. Egal – erst mal wieder gelandet und einen Kaffee getrunken. Später werde ich den Heli nochmal im Detail kontrollieren.
Man was hatte ich einen Dusel. Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Ich werden für solche Flugmanöver dann solch lieber warten, bis das Wetter beständig schön ist.
Hier noch ein paar Bilder von dem ganzen. Beim klicken auf das Bild wird es größer dargestellt.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Greets
Der Fisch